Kein Kahlschlag bei den Städtischen Kliniken auf Kosten der Patientenversorgung! Die SPD vor Ort verurteilt die geplante Schließung des Krankenhauses Holweide und der Kinderklinik Amsterdamer Straße.

 In einer Hau-Ruck-Aktion möchte die Oberbürgermeisterin Reker, und im Verbund mit ihr die glücklosen Fraktionen von CDU und Grünen, nun das Thema "Verluste bei den städtischen Kliniken" begraben: Durch Schließung von 2 Häusern. Mit diesem wenig kreativen Vorgehen mit sehr zweifelhaftem Ausgang krönt sie ihre Erfolglosigkeit, die Krankenhäuser profitabel zu gestalten:

Seit 2010, seit ihrer Wahl zur Sozialdezernentin hat Frau Reker politisch Verantwortung für die Kliniken der Stadt Köln. Aber schon als Sozialdezernentin versteifte Frau Reker sich nur noch auf die Idee eines Krankenhausverbundes, der "Charité des Westens". Das hat sie seither nicht losgelassen. Stattdessen sind viele andere, viel sinnvollere Vorschläge für die städtischen Krankenhäuser liegengelassen worden, die das heutige Desaster hätten verhindern können! Und viele, qualifizierte Mitarbeiter der Kliniken vertrieben.

Frau Reker als Gesellschafterin der Kliniken und der Tierarzt Ralf Unna als ihr getreuer Grünen-Aufsichtsratsschef und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses möchten nun mit hohem Zeitdruck ihr Konzept durchpeitschen. Und das mit einer Beschlussvorlage, die auf Annahmen eines zukünftigen Bundesgesetzes aufbaut, von dem es noch überhaupt keinen Text gibt! Von der derzeit auf Bundesebene diskutierten Krankenhausreform, auf die sich die Beschlussvorlage beruft, kennen wir ja noch nicht einmal einen fertigen Referentenentwurf! Eine Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums dient als Referenz! Wir wiederum hören, dass diese Krankenhausreform im Gegenteil Häuser wie Holweide und Amsterdamer Straße ertüchtigen soll!

Was wird also erreicht mit den Plänen? Der Stadtbezirk Mülheim, mit 150.000 Einwohnern der mit Lindenthal bevölkerungsreichste Kölner Stadtbezirk, der zudem noch starke Wachstumsraten in der Bevölkerungsdichte aufweist, steht blank da: kein einziges Krankenhaus, keine Notfallambulanz, nichts: stattdessen möchte die Stadt auch noch das Grundstück, auf dem nun das Krankenhaus steht, der Spekulation überlassen!

Das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße, bundesweit bekannt, eines der wenigen, ausschließlich den Kindern gewidmeten Häuser, soll als Abteilung in Merheim "unterschlüpfen". All die Millionen, die zu einem Gutteil von privaten Spendern aufgebracht wurden, um es in einen modernen Stand zu bringen, sind dann futsch! Und auch hier wieder Spekulation mit einem städtischen Filetgrundstück!

Die Ausbau-Pläne für Merheim sind gewagt: mehr als 800 Millionen soll der Reker-Plan kosten: nach Erfahrungen in Köln mit anderen Projekten kann der Bürger die Summe getrost nochmals verdoppeln. Dabei ist noch nicht einmal eine städtebauliche Genehmigung für den Ausbau in Merheim sicher! Der Zeitplan ist abenteuerlich, für eine Stadt wie Köln ohnehin: Bereits in 8 Jahren soll alles erledigt sein: Merheim ausgebaut, Holweide und Amsterdamer Straße plattgemacht.

Natürlich ist die Situation der Kliniken nicht nur hausgemacht: Vorgaben aus Bund und Land machen es allen Kliniken schwer. Wie fehlgeleitet die Gesundheitspolitik ist, sieht man ja daran, dass anderenorts private Klinik-Aktiengesellschaften Millionen Gewinne aus dem Gesundheitssystem abschöpfen: Geld, das die Patienten und Kliniken benötigen würden. Gesundheit ist Daseinsfürsorge! Sie muss kein Geld verdienen! Das verlangen wir auch nicht von den Schulen, der Polizei, Feuerwehr oder der Bundeswehr! Aber wir brauchen eine flächendeckende Versorgung. Die ist mit dem Abbau von Holweide und der Amsterdamer Straße für fast ein Viertel des Stadtgebiets nicht mehr gegeben.